31. Oktober 2024 | Andacht

Ein Licht in der Finsternis

Der Winter steht vor der Tür. Vor einigen Wochen hat die dunkle Jahreszeit begonnen. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Da tut es richtig gut, Licht zu haben. Zum Beispiel das Licht von Kerzen, die spätestens mit der Adventszeit wieder an Beliebtheit gewinnen werden. In ihrem warmen Schein werden selbst die dunkelsten Abende gemütlich und schön.

Auch Jesus ist wie eine solche Kerze, die in der Dunkelheit scheint. In Johannes 8,12 sagt er von sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt! Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher.“ Jesus macht deutlich: Auf unsere Nachfolge kommt es an. Er, das Licht der Welt, geht voran. Aber wenn wir ihm nicht nachfolgen, verlieren wir sein Licht rasch aus dem Blickfeld. Dann wird es wieder dunkel um uns herum. Und vielleicht beginnen wir uns sogar zu fragen, ob wir uns dieses Licht vorher nur eingebildet haben.

In unserem letzten Jugendgottesdienst Mitte Oktober haben wir uns genau dieser Nachfolge-Thematik gewidmet: Was unterscheidet einen Jesus-Fan eigentlich von einem echten Nachfolger? Und wie erkenne ich, was von beidem ich gerade bin? Kann ich mich entscheiden? Muss ich es vielleicht sogar?

Nachfolge im Glauben ist es ganz sicher nicht, religiöse Rituale oder Traditionen zu befolgen. Es ist auch noch keine Nachfolge, jede Woche in den Gottesdienst zu gehen. Nachfolge ist wie eine Beziehung – eine Beziehung zu Gott, geprägt von Vertrauen, Liebe und Verbindlichkeit.

Jesus erklärt uns selber, was es mit echter Nachfolge auf sich hat. In Matthäus 16,24 sagt er zu seinen Zuhörern: „Will mir jemand nachfolgen, dann soll er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir folgen.“

Jesus spricht hier nicht von seinem eigenen Kreuz, sondern von unserem Kreuz. Unser Kreuz kann sich auf viele verschiedene Arten zeigen. Vielleicht heißt dieses Kreuz für dich, dass du deinem Glauben selbst bei Spott und Anfeindung durch Freunde und Arbeitskollegen treu bleibst. Vielleicht bedeutet es, dass du die andere Wange hinhältst, obwohl du jeden Grund und jedes Recht hättest, selbst zurückzuschlagen. Vielleicht heißt es auch, dass du in Zukunft Dinge unterlässt, von denen du weißt, dass sie schlecht für dich sind. Oder es bedeutet, dass du dich entschlossen durch die Finsternis beißt, den Blick fest auf das helle Licht gerichtet, das vor dir hergeht.

Jesus bahnt dir einen Weg, todsicher. Die Frage ist: Wirst du ihm nachfolgen?

Joel Pfeifle