30. April 2024 | Andacht

Zu neuem Leben erweckt

Es ist ein tolles Gefühl, wenn der Frühling endlich einkehrt, die Sonne scheint, es draußen angenehm warm ist und man ohne Jacke aus dem Haus gehen kann. Knapp 70% der Deutschen ziehen Frühling und Sommer dem Herbst und Winter vor (diese Zahl deckt sich in etwa auch mit den Vorlieben meines eigenen Bekanntenkreises).

Den Unterschied zwischen Winter und Frühling durfte unsere Gemeinde vor kurzem auch ganz praktisch erleben – nämlich bei unserem Osterfest. Dort waren wir auf den Sonnenschein und die Wärme, die Gott uns zuvor für diesen Tag verheißen hatte, dringend angewiesen. Und Gott tat, wofür wir ihn am besten kennen: Er hielt sein Versprechen. Was wir am Ostersonntag und in der davorliegenden Karwoche alles erleben durften, ******kannst du in dieser Gemeindebriefausgabe nachlesen.

Ich gestehe: Auch ich bin ein Frühlingsmensch. Der Sommer ist mir schnell zu heiß, der Winter zu kalt, aber der Frühling ist genial. In dieser Zeit, wenn die Blumen, Sträucher und Bäume blühen und bunte Farben den weißgrauen Winter ablösen, bewundere ich Gottes Schöpfung am meisten. Auch die Tiere kehren dann ins Leben zurück – Singvögel, Schmetterlinge und ja, leider auch so manche Stechmücke und Wespe.

Nicht umsonst werden häufig Parallelen zwischen dem Frühling und der Auferstehung gezogen. Was im Winter noch tot war, wird im Frühling auf einmal zu neuem Leben erweckt. Dieses beeindruckende Kunststück der Wiedererweckung kennen wir von einer Person am besten: Jesus. Doch was wäre, wenn wir *****alle dazu berufen sind, dieses Kunststück in unserem Leben zu vollbringen?

Wir mögen es manchmal vergessen, doch vieles, was wir täglich in und mit uns herumschleppen, ist eigentlich mausetot. Als Christen haben wir vor unserer Taufe die Entscheidung getroffen, unseren alten Menschen abzulegen und als neuer Mensch Teil von Gottes Reich zu werden. Paulus bringt das in 2. Korinther 5,17 gut auf den Punkt: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“

Das klingt schön. Doch wie häufig ertappen wir uns dabei, dass auch Jahre, teils Jahrzehnte nach unserer Taufe immer noch dieselben alten Charakterzüge unser Leben bestimmen? Dass dieselbe schlechte Angewohnheit Platz in unserem Alltag hat? Dass wir mit unserem Mund Schaden anrichten, wo Gott eigentlich Heilung und Versöhnung wirken möchte?

Kommt dir eine schlechte Charaktereigenschaft, Angewohnheit oder Sünde in den Sinn, die du gerne loswerden möchtest? Dann habe ich gute Nachrichten für dich: Diese Sache ist bereits tot. Mit Gottes Kraft kannst du sie wie einen alten Mantel ablegen und zurücklassen.

Ich dachte viele Jahre meines Lebens, dass diese Verheißung, die Gott uns im Neuen Testament macht, zu schön ist, um wahr zu sein. Zu groß war meine Sünde, zu tief verwurzelt die schlechte Angewohnheit. Wenn mich schon meine Bekehrung und Taufe davon nicht befreien konnte, was denn dann?

Dieser Gedanke, den ich nicht nur bei mir selber vermute, ist ein Trugschluss. Befreiung können wir weder durch das Taufwasser noch durch unsere eigenen Bemühungen erlangen, sondern allein durch den Geist und die Kraft Gottes. Das weiß ich, weil ich eine solche Befreiung erst vor kurzem selbst erleben durfte. Seither merke ich, wie in diesem Bereich meines Lebens der Frühling eingekehrt ist. Was vorher finster und verborgen war, ist nun wie ausgewechselt. Ich weiß, dass ich noch mehr solcher Bereiche in meinem Leben machen – doch nun liegt die Betonung auf ****noch.

Wenn du dich ebenfalls danach sehnst, Dinge in deinem Leben komplett zu erneuern, dann ermutige ich dich zu Folgendem: Entscheide dich, dass das, was tot ist, auch tatsächlich tot sein soll, und setze dich zusammen mit Gott noch einmal intensiv mit dieser Sache auseinander. Besprich diesen Bereich deines Lebens mit Gott und bitte ihn, dir dort Befreiung und eine grundsätzliche Erneuerung zu schenken. So, wie ich Gott kenne, wartet er schon längst darauf. Der Frühling ist zum Greifen nah – es kann der Frühling deiner Erweckung werden.

Gott segne dich!
Joel Pfeifle