6. Januar 2024 | Geschichte

Auf die Anfänge geschaut – Teil 11

Nachdem Johannes Schmidt 1975 das Amt des Bundesvorstehers übernahm, ergab es sich, dass er in kirchliche Arbeitsgemeinschaften berufen wurde. Mit Walter Böhme war er schon bei den jährlichen Allianzkonferenzen in Bad Blankenburg dabei, 1980 wurde er dann Mitglied im Allianzkomitee. So war er in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) mit im Vorstand tätig, sowie in der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF) und der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Freikirchen in der DDR. Durch die Unterstützung unseres Westbundes war es möglich, ein Wohnhaus auf unserem Gelände zu bauen. Ende 1979 konnte die Familie Schmidt dann einziehen. Durch die Fülle von Aufgaben und Diensten gab er die Arbeit als Gemeindeprediger auf, und wir mussten uns nach einem neuen Prediger umsehen. Wir fanden ihn in dem Neffen, gleichen Namens wie sein Onkel, gebürtig aus Hermsdorf in Thüringen. Er hatte 1979 sein Studium in Buckow bei den Baptisten beendet und kam mit seiner Frau Carola nach Adlershof. Am 1. Juli 1979 fing er mit seinem Dienst an. Johannes Schmidt Junior, wie wir ihn nannten, betreute auch die Gemeinden in Zossen und Baumschulenweg, während sein Onkel regelmäßig die Gemeinde in Hohenfelde besuchte.

Im gleichen Jahr wurde unsere Schwedenkapelle 30 Jahre alt, und wir feierten dieses Jubiläum am 1. und 2. September mit Gästen aus Ost- und Westberlin, mit Paul Lenz vom Westbund und Lars Lindberg aus Stockholm, den der schwedische Missionsbund entsandt hatte. Zum Festgottesdienst am Sonntag überreichte Lars Lindberg der Gemeinde ein Kreuz aus schwedischem Kristall, welches unseren Gebetsraum schmückt.

Um den Bibelgesprächskreisen einen neuen Schwung und neue Motivation zu verpassen, gründeten die Baptisten mit unserem Bund 1978 die Gemeindebibelschule. Unsere Gemeinden übernahmen das Modell. Das Bibelgespräch in Kleingruppen war für die folgenden Jahre ein belebendes Element.

Ewald Hansche, Maria Röger, Esther & Theodor Röger, Lars Lindberg und Paul Lenz (v.l.) am 1. September 1979

Die Innenräume unserer Kapelle waren 1979 renovierungsbedürftig. Beim Vorrichten des Gemeindesaales bekam die Stirnseite einen neuen Bibelspruch:
„Jesus Christus A und O“
Er wurde von Horst Arndt aus der FeG Falkensee aus Holz hergestellt und löste den alten von 1949 ab: „Fürchte dich nicht, glaube nur“.

Johannes Schmidt Junior brachte sich mit seinen Gaben in die Gemeindearbeit ein. Da er musikalisch veranlagt war – er selbst spielte die Posaune –, gründete er einen kleinen Posaunenchor. Als 1984 die Räume der Baumschulenweger Gemeinde saniert werden mussten, hatte er als gelernter Baufacharbeiter mit unserer Jugend die Bau- und Sanierungsarbeiten übernommen.

Carola und Johannes Schmidt, d.J. 1979 bis 1986

Weil der Vater von Schwester Maria Röger erkrankte und die Mutter schon verstorben war, unterbrach sie ihren Dienst 1980, um ihren Vater, den vormaligen Bundesvorsteher Armin Röger, in Falkensee zu pflegen. Sie hielt aber den Kontakt zu unserer Gemeinde und kam einmal in der Woche nach Adlershof.

Klaus Ortmann