1. November 2022 | Andacht

Gottes Gemeinde, eine Familie

Bild: Gerd AltmannPixabay

Die Gemeinde – an sich ist sie eines von Gottes ältesten Projekten. Denn dass Gott Gemeinschaft liebt und sucht, ist nicht erst seit dem Neuen Testament so. Auch das Volk Israel wird in der Bibel an vielen Stellen als „Gemeinde“ bezeichnet (gerade in den Mose Büchern). Diese Gemeinde zeichnet aus, dass Gott selbst in ihrer Mitte wohnt zuerst in der Stiftshütte, dann im Tempel. Die Israeliten sind das herausgerufene Volk aus den Nationen. Und genau das bedeutet das altgriechische Wort für Gemeinde, ekklesia “, ja auch: „Die Herausgerufenen“.

Dasselbe gilt für uns Christen heute. Wir wurden von Jesus Christus durch das Evangelium aus der Welt herausgerufen. Gleichzeitig haben wir von ihm den Auftrag erhalten, Licht für diese Welt zu sein. Hinaus aus dieser Welt und doch weiterhin in dieser Welt.

Es gibt vieles, in dem wir Christen uns von unseren nichtchristlichen Mitmenschen unterscheiden oder zumindest unterscheiden sollten . Eines davon ist die Art und Weise, wie wir mit unseren Glaubensgeschwistern umgehen und wie wir miteinander leben. Die Gemeinde ist dafür das beste Beispiel.

Die Bibel kennt viele vergleichende Bilder für die Gemeinde. Da ist vom Haus Gottes (Hebr 3,6) die Rede, manchmal auch vom Leib Christi (1 Kor 12,12 28). Und genauso bezeichnet Paulus die Gemeinde als eine Familie Eph 2,18 19). Timotheus wurde von Paulus aufgetragen, die älteren Gemeindemitglieder wie seine eigenen Eltern und die jüngeren wie seine Geschwister zu behandeln (1 Tim 5,1 2). Die Gemeinde in Jerusalem teilte sogar ihren ganzen Besitz miteinander und versorgte ihre Bedürftigen (Apg 2,44 45).

Ebenso betont die Bibel die Bedeutung der Liebe. Sie soll die Vorausetzung aller Taten sein (1. Kor 13,1 13). Paulus ermahnt die Christen, einander so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt und Jesus liebt seine Gemeinde sogar so sehr, dass er bereit war, alles für sie zu geben.

Das fällt uns nicht immer leicht – in manchen Zeiten mag es uns sogar ganz schön schwer fallen. Selbst in den harmonischsten Gemeinden gibt es mit Sicherheit dieses eine Mitglied, mit dem man weniger gut auskommt. Das liegt daran, weil wir Menschen sind. Doch Jesus ermutigt uns, über unsere eigenen Schatten zu springen und einander anzunehmen.

Wie oft sehen wir die Fehler und Macken bei den anderen und verlieren unsere eigenen dabei aus dem Blick? Und wenn wir schon jene nicht lieben können, deren Herzen doch ebenfalls für Jesus schlagen, wie viel schwerer wird es dann erst sein, unsere Feinde zu lieben?

Gemeinde leben, so wie Gott es sich wünscht – das sollte auch unser Wunsch sein. Es freut mich, wenn unsere Gemeinde zusammen Dinge unternimmt und wir mit unseren Geschwistern Gemeinschaft haben. Im vergangenen Monat konnten wir unter anderem einen Trödelmarkt veranstalten, Taufe feiern und den Herbstputz vornehmen. Auch in den Gottesdiensten, bei den Seniorennachmittagen, in der Jungschar und in den Hauskreisen leben wir Gemeinschaft nach Gottes Idee. Das macht mich glücklich und ich wünsche mir, dass wir uns von Jesu Liebe für seine Gemeinde anstecken lassen und noch mehr zu einer Familie werden.

Gott segne dich!
Joel Pfeifle