Unser Jahresthema 2022 lautet: „Lebe deinen Glauben“, doch was bedeutet es, wenn wir gemeinsam unseren Glauben als Gemeinde leben wollen?
Für mich bedeutet es zum einen, dass Glaube nicht nur etwas ist, dass in meinem Kopf und im Privaten existiert. Glaube hat ebenso mit Herz und Handeln zu tun und beeinflusst somit meine Umwelt mit. Glaube führt zur Transformation meiner selbst und meines Umfelds. Des Weiteren bedeutet es, dass Glauben und Leben für mich eng miteinander verwoben sind. Nur in Christus, finde ich wahres Leben. Aber diesem Christus, begegne ich an allererster Stelle im Glauben.
Für uns als Gemeinde bedeutet dies, dass wir uns ganz bewusst mit unserer Identität in Christus befassen wollen, dass wir gemeinsam Leben teilen wollen – miteinander, und mit unserem Umfeld. Es bedeutet für uns auch, dass es unser Glaube ist, der uns Leben verleiht.
Viel zu oft leben wir in einer chronisch abgehetzten, leistungsorientierten und auf Äußerlichkeiten bedachten Welt. Wie also sind wir Christen anders als Nichtchristen um uns herum? Wo verändert unser Glaube unseren Blick auf die Welt, auf Probleme und Erfolge? Wie leben wir und wie sterben wir so, dass es Gott Ehre bringt und wir die Fülle Gottes in allem erleben können?
Ich glaube, all das sind Themen, die wir als Christen nie komplett zu Ende denken werden. Es sind lebendige Themen, die wir je nach Lebenslage unterschiedlich beantworten würden und nur in Gemeinschaft so richtig begreifen können.
Denn in Gemeinschaft wird es auch immer menscheln, und dieses Menscheln und dennoch gemeinsam nach demselben Ziel sich Ausstrecken wird Gott beständig nutzen, um uns zu formen und mit uns zu heiligen.
Wenn unser Jahresthema „Lebe deinen Glauben“ also gänzlich betrachtet wird, in all seinen Formen, so steckt darin die Aufforderung „Lebe!“ und die Aufforderung „Glaube!“ und der Bezug „deinen“.
Ohne Glauben wahrhaft leben? Ich glaube, das geht nicht. Aber mir ist auch bewusst, ohne dass der Glaube wahrhaftig und real wird, durch eine Begegnung mit dem lebendigen Gott, ist es, als würde man über den Regen reden, ohne ihn je gefühlt, gerochen oder gesehen zu haben. Ich kann noch so viele Erfahrungsberichte Anderer lesen, Regen bekommt erst dann seine Bedeutung, wenn ich ihn erlebt habe.
So wollen wir dieses Jahr unseren Glauben gemeinsam erleben, und wahres Leben glaubend entdecken! Nicht jenen Glauben anderer allein suchen wir, nein, unseren eigene Glauben beten und hoffen wir zu begegnen, so dass das Leben in Person uns transformiert.
Gottes Segen wünscht euch
Jessica Ulrich
Gemeindereferentin