31. Dezember 2021 | Missionsberichte

Neues aus Namibia – Jahresrückblick 2021

Liebe Gemeinde,

Wir schauen zurück auf ein interessantes Jahr 2021 mit soviel Segen und soviel Leid, und durch alles scheint Gottes Liebe und Güte. Der berühmte Satz „Gott ist gut – allezeit“ war und ist so wahr, durch gute und schlechte Zeiten, in Zeiten wo die ganze Welt durcheinander gewirbelt wird, bleibt Gottes Güte bestehen und unverrückbar.

Dieses Jahr hielt eines der gröβten Wunder unseres Lebens für uns bereit. Gott versorgte uns durch die Coronazeit, durch den Lockdown, in einer der gröβten finanziellen Krisen beschenkte Gott uns mit einer eigenen Schule auf unserem eigenen Grundstück. Es macht weltlich gesehen NULL Sinn, und dennoch ist es Gottes Handschrift durch und durch. In den schwierigsten Zeiten ist Gott da.

Und direkt im Anschluss kamen die riesigen Anfeindungen und Herausforderungen, die wir überhaupt nicht erwartet hatten und zeitgleich Wunder auf Wunder.

Zuerst wurde Madie schwer krank mit Corona, hatte Atemprobleme und bis heute andauerndes Herzrasen. Kurze Zeit später wurde meine Schwiegermutter so krank mit Corona, dass sie beinahe gestorben wäre. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt ein Krankenhausbett auf der Intensivstation bekommen hat, da es in ihrer Stadt nur 12 Betten gab, und alle belegt waren. Es war ein Wunder, dass sie überlebt hat, da es fast überhaupt keine ärztliche Versorgung gab (die Schwestern kamen zweimal am Tag, kein Essen, kein Trinken, kein Saubermachen). Es war ein Wunder, dass wir ein Sauerstoffgerät kaufen konnten, da alle ausverkauft waren.

Direkt im Anschluss wurde ich in der Schule überfallen, Auto und Laptop gestohlen. Es war ein Wunder, dass wir unverletzt blieben, trotz vorgehaltener Waffe. Es war ein Wunder, dass die Eisenstange, mit der nach mir geschlagen wurde, nicht getroffen hat. Es war ein Wunder, dass ich an diesem Morgen früher gekommen bin, sonst wären sie vielleicht zu den Nachbarn durchgebrochen, die Kinder zuhause hatten. Es war ein Wunder, dass das Auto wiedergefunden wurde.

Wir sind dankbar für alle Gebete, alles Durchtragen von treuen Betern, alle Gaben von treuen Gebern und Gottes Versorgung in allem und durch alles.

Wie für viele Menschen war dieses Jahr sehr herausfordernd, sehr kräftezehrend und schwierig. Wir haben einen Schüler verloren, mehrere Eltern und Gemeindemitglieder. Es war oft schmerzhaft und brutal. Trotz allem entscheiden wir uns Tag für Tag fürs Danken und nicht Beschweren, fürs Loben und nicht Jammern. Ein guter Freund sagte einmal: „Danken schützt vor Wanken und Loben zieht nach oben.“ Es war nie so wahr wie dieses Jahr.
Danke Gott, danke Euch!

Vielen Dank und liebe Grüβe aus Namibia
Madie & Micha